Drucken

Grußwort

Liebe Schwestern und Brüder,

ich freue mich, in dieser Ausgabe des Pfarrbriefes das Wort an Sie richten zu können. Meine feierliche Einführung im Gottesdienst ist Geschichte, dennoch möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben. Noch bis zum späten Abend wurde im Gasthaus „Wachdersch“ gefeiert, vielleicht können wir in Zukunft häufiger mal ein solches Begegnungsfest feiern. Ich würde mich freuen.

In unserer Kirchengemeinde ist ja einiges los. Die vielen Feste die anstehen, die vielen Gottesdienste und Sitzungen, die Erstkommunionvorbereitung, die Firmung, die Räte, die Vereine, die Kindergärten, überall ist Leben und überall findet sich so viel Engagement und Herzblut bei der Sache.

Ganz herzlich gratulieren möchte ich im Namen der Kirchengemeinde unserem Pastoralreferenten Benjamin Pauken zu seiner Beauftragung durch unseren Bischof. Herr Pauken ist der Ansprechpartner für unsere Ministranten im Dekanat und hat einen guten Draht zu den Jugendlichen. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er auch in Zukunft sein Engagement den Ministranten in Merchweiler und Wemmetsweiler entgegenbringt. Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft.
Den Kindern und Jugendlichen, die mit der Erstkommunionvorbereitung beginnen wünsche ich viel Freude beim Kennenlernen von Jesus. Frau Viehl, den Katechetinnen und Katecheten und allen helfenden Händen viel Erfolg, viel Kraft und Gottes reichen Segen.

Uns Saarländern wird ja manchmal gerne unterstellt, wir hätten einen sehr kleinen Horizont. Uns würde gar nicht interessieren, was sich außerhalb des schönsten Bundeslandes der Welt abspielen würde. Das ist wirklich ein starkes Stück und dem möchte ich hier deutlich widersprechen. Ich erlebe in unseren Orten viele Menschen mit einem weiten Horizont, mit einem liebenden Umgang untereinander, mit guten Worten und tatsächlicher Hilfsbereitschaft.

Ein weiter Horizont ist in dieser Zeit, die nicht frei geworden ist von Schrecken und Gewalt so wichtig für unser Zusammenleben. Ein weiter Horizont ist uns Menschen automatisch mit in die Wiege gelegt. Es bedarf unserer Anstrengung, diesen im Laufe des Lebens nicht eng werden zu lassen.

Eine gute Möglichkeit innerlich weit zu bleiben ist es, auf andere Menschen zu zugehen. Sie kennen zu lernen. Ihnen freundlich gegenüber zu stehen und mit ihnen Gemeinschaft zu pflegen. Und da sind wir doch gleich beim Thema. Durch Begegnung wird unser Horizont größer. Daher ist es wichtig, dass wir uns Treffen, voneinander wissen und uns kümmern. Es ist wichtig Gottesdienst zu feiern und alle einzuladen dabei zu sein und mit zu machen. Unser Glaube ist dabei kein Hindernis. Im Gegenteil, wenn wir auf unsere Geschichte als Christen blicken, können wir sehen wie Gott den Horizont der Menschen erweitert will. Immer wieder greift er ein, ermahnt zum respektvollen Umgang miteinander und weist in Jesus Christus über den menschlichen Horizont hinaus. Christlicher Glaube soll uns frei machen von der Angst im Leben zu kurz zu kommen. Er soll uns sensibel machen für die Nöte der Mitmenschen, egal woher sie kommen oder was sie glauben.

Gerade in einer Zeit, in der wir eine Eskalation von Hass und Gewalt beobachten müssen, ist es unsere Aufgabe für Frieden und Verständigung zu beten, ist es wichtig, ein Licht als Christen für diese Welt zu sein. Und wie immer gilt, fangen wir im Kleinen an, bei uns selbst.

Lasset uns beten:

Herr mache mich zum Werkzeug deines Friedens (nach Franz von Assisi)

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens.
Wo Hass herrscht, lass mich Liebe entfachen.
Wo Beleidigung herrscht, lass mich Vergebung entfachen.
Wo Zerstrittenheit herrscht, lass mich Einigkeit entfachen.
Wo Irrtum herrscht, lass mich Wahrheit entfachen.
Wo Zweifel herrscht, lass mich Glauben entfachen.
Wo Verzweiflung herrscht, lass mich Hoffnung entfachen.
Wo Finsternis herrscht, lass mich Dein Licht entfachen.
Wo Kummer herrscht, lass mich Freude entfachen.
O Herr, lass mich trachten:
nicht nur, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht nur, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht nur, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe,
denn wer gibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Amen.

Ihr Pastor
Patrik Krutten