Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Joh 15,12

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Der Brauch des Strohhalmlegens

Ein etwas anderer Adventskalender

Kennen Sie den Brauch des Strohhalmlegens? Es handelt sich um einen Adventskalender ganz anderer Art. Es wird nichts hinter einem Türchen herausgenommen, vielmehr wird jeden Tag etwas in eine noch leere Krippe hineingelegt. Jedes Kind darf einen Halm in das künftige Bettchen des Jesuskindes legen, wenn es eine gute Tat vollbracht hat. Auf diese Weise wird das Neugeborene am Heiligen Abend auf eine möglichst weiche Unterlage gebettet, um die Härte des Holzes und die Hartherzigkeit der Menschen abzufedern.

Beim Strohhalmlegen geht es um die Besinnung auf das Wesentliche unseres Glaubens – auf die Liebe und ihre oftmals kleinen Zeichen. Gott ist im Kleinen zu uns gekommen. Deswegen können auch wir im Kleinen zu ihm kommen. Advent, Ankunft ist eine wechselseitige Bewegung aufeinander zu. Wir können Christus nicht begegnen, wenn wir den Mitmenschen ausklammern. Sollte das nicht gerade auch für uns Erwachsene gelten? Warum fangen nicht auch wir an, mit etwas Phantasie unsere ganz persönlichen Strohhalme in die Krippe zu legen, damit die Welt ein bisschen besser wird? Bescheren wir dem Christuskind also eine weiche und friedliche Weihnacht. Und hören wir nicht auf mit den guten Taten, selbst wenn die Krippe längst wieder im heimischen Keller steht.

Prof. Dr. Hans Tremmel, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, In: Pfarrbriefservice.de

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Kommunion ist mehr

Mit freundlicher Erlaubnis des Autors ein Artikel von Pfr. Kurt Josef Wecker, Heimbach; Als Editorial in: Die Botschaft heute. Kontexte zu Liturgie und Predigt 2-2016, schreibt er:

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Monat werden viele Kinder „zum Tisch des Herrn geführt“. Sie werden es sein, die zukünftig Leben in die Gemeinde bringen – oder eben nicht!

Kommunionkinder überraschen und schockieren mich zuweilen mit kindlicher Ehrlichkeit, mit seltsam erwachsener Skepsis, wenn ich mit ihnen über Weihnachten, Ostern und Jesu Gegenwart in der Eucharistie spreche. „Meinen Sie das eigentlich ernst, was Sie uns da sagen?“ Manche gehen ganz „cool“ davon aus, dass ich ihnen ohnehin Märchen erzähle und sie mit mysteriösem „Hokuspokus“ unterhalte. Manchen Eltern reicht es, wenn wir, die Katecheten und der Pastor, an den „Weißen Sonntagen“ kindgemäß ein zauberhaftes Spiel aufführen und mit schönen Zeichen und Symbolen ein „unvergessliches Fest“ inszenieren.

Kommunion ist mehr. Es ist eine harte, unverdauliche Kost und doch ein unverzichtbares Lebensmittel des Glaubens, dass sich Gott – in Krippe und Brot – in die irdische Materie hineinkniet; dass Jesus kein guter Mensch von gestern ist, sondern der österliche Ewig-Neue.

Was werden wir weitergeben, wenn dieser heiße Glaubenskern nicht mehr zündet, nicht mehr recht verstanden oder gar nicht mehr vermisst wird? Was bleibt? Auf der ästhetischen Ebene haben wir immer noch etwas zu bieten: eine Art nostalgisches Kontrastprogramm, eine gekonnte liturgische Dramaturgie und Choreographie, ein wenig Brauchtumspflege, volksfromme Folklore und auch etwas fürs Auge, für die Nase, also für die Sinnenlust …

Nach manchen ernüchternden Stunden rund ums Fest der Erstkommunion frage ich mich fast defätistisch, ob der Glaube kurz vor dem Verschwinden ist. Gibt es noch „Erben“ für den Glauben? So vieles gerät da durcheinander, ist ausgehöhlt und zur Fremdverwertung freigegeben, wird unleserlich und unübersichtlich. Nimmt man uns den Bedeutungsüberschuss des Evangeliums noch ab? Traut man unserem Zeugnis zu, dass „dahinter“ eine wahre Geschichte steht? Unser Rettungsversuch kann ja nicht nur darin bestehen, das Alte liebevoll zu restaurieren und die Glaubensgeheimnisse wie historische Einzelgegenstände liebevoll im Kirchen-Museum zu horten und auszustellen. Kirche würde damit ein Altersheim frommer Dinge und Bräuche werden. Die Musealisierung oder Banalisierung des Glaubens wäre aber die Kapitulation.

Die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten ist Wartezeit auf den Geist der Wandlung, der sprühenden Ideen, der Einbildungskraft, der Verlebendigung.

Ich wünsche Ihnen ermutigende Anreize. Übersetzen wir was wir glauben und zu leben suchen in die Vorstellungskraft der Kommunionkinder. Wir sind es ihnen schuldig!

Dazu viel Spiritus sanctus!

Kurt Josef Wecker

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Die Wundmale sind Sein Zeichen!

An den Wundmalen erkennen Thomas und die anderen den Auferstandenen! In den Wundmalen, ist ER berührbar, da erkennen sie: ER ist mit uns unterwegs! ER ist in unserer Mitte und ER isst sogar mit uns! Der auferstandene Herr, unser Freund, unser Bruder ist der vom Leben, vom Kreuz, vom Tod gezeichnete. In den Malen erkennen sie: Karfreitag, Kreuz und Tod waren nicht ein Ausrutscher, eine schlimme Katastrophe, die hätten vermieden werden sollen. Und an Ostern macht Gott, der Vater alles wieder gut und heil; von wegen: Schwamm drüber und dann hat es sich!

Der Auferstandene ist der vom Leben und Tod Gezeichnete. Die Wunden sind da, aber Kreuz und Tod sind überwunden, neues Leben ist geworden und damit ist neues Leben trotz und mit und vor allem durch und wegen der Wunden möglich geworden!

In der Menschwerdung Jesu sagt Gott zu uns Menschen: „Dein Weg, Mensch, durch Geburt und Leben und Sterben und Grab und Tod soll mein Weg sein!“ Und an Ostern sagt der Auferstandene zu allen Menschen: „Mein Weg, Mensch, durch Kreuz und Tod und Grab hindurch zum Leben, das soll dein Weg sein! Komm, glaub, traue, folge mir!“

Die Wundmale zeichnen IHN aus: so weit geht Gott in Seiner Liebe, dass ER sich verwunden lässt, dass ER sich ganz einlässt auf dieses Mensch-Sein mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Wunden, die das Leben so mit sich bringt einschließlich Kreuz und Leid und Tod! Leben geht nicht ohne Wunden. Jesu Todeswunden sind das Zeichen Seiner schöpferischen Lebenshingabe. ER hat sich den Wunden ausgesetzt, am eigenen Leib. ER hat sich lieber verwunden lassen, als andere zu verwunden. ER ist denen nachgegangen, die verwundet sind. ER hat sich ihrer Wunden angenommen, nicht um darin herumzukratzen und zu bohren, sondern um sie mitzutragen, bis zum bitteren Ende. ER hat die wunden Stellen der Menschheit durchgetragen, als Heiland der Welt. ER ist der verwundete Arzt, wie die Kirchenväter IHN nennen. ER heilt, indem ER sich selbst verwunden lässt.

Die Kirche ist der Leib Christi, sagt Paulus. Sie hat in diesen Wunden ihren Ursprung und Ort. Die Kirche ist, so die Väter unseres Glaubens, aus der Seitenwunde Jesu geboren. Christen sind Menschen, die das „Fenster der Verwundbarkeit“ nicht leugnen. Wir sind verwundet und verwunden. Wir wollen die wunden Stellen nicht überspielen, sondern mittragen. Wo wirklich gelebt und gearbeitet, geliebt und Verantwortung wahrgenommen wird, da entstehen Wunden. Nur wer in der Lage ist, sich mit seinen wunden Punkten und offenen Flanken mitzuteilen, wird auf dem Weg der Heilung vorankommen. Er wird an den Wunden anderer mittragen und an ihrer Heilung mitwirken, im Namen Jesu Christi, des verwundeten Arztes.

Frohe Ostern!

Karl-Josef Bings

(vgl. Franz Kamphaus: Was die Stunde geschlagen hat)

Ein Gebet

Nimm hin, o Herr, 
meine ganze Freiheit.
Nimm an mein Gedächtnis,
meinen Verstand,
meinen ganzen Willen.
Was ich habe und besitze,
hast Du mir geschenkt.
Ich gebe es Dir wieder
ganz und gar zurück
und überlasse alles Dir,
nach Deinem Willen.
Nur Deine Liebe schenke mir
nach Deiner Gnade.
Dann bin ich reich genug
und suche nichts weiter.

Hl. Ignatius von Loyola

Ein Zitat

Man erwartet nie zuviel von Gott, der zugleich gütig und allmächtig ist.

Hl. Therese von Lisieux
Hl. Theresia vom Kinde Jesu

Neuigkeiten aus der Weltkirche ...

News aus dem Vatikan - alle Nachrichten aus der Kirche
  • Papst Franziskus nimmt Mitte Juni am G7-Gipfel im italienischen Apulien teil. Er werde dort in einer Sitzung zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) sprechen, die Nicht-Mitgliedern offensteht, bestätigte der Vatikan am Freitagabend. Alles lesen  

... & aus der Bibel

Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.

Apg 2,42